Von Montréal nach Kingston

Meine 2015 Tour fing in Québec an und endete in Ontario.

Da gibt es zwei Flüße, auf die ich neugierig war und noch nicht wirklich kannte (Rivière Gatineau und Rideau Canal). Und dann gibt es da noch den Parc Linéaire Le P’tit Train du Nord, eine der beliebtesten Fahrradstecken in Québec, und die Laurentinischen Berge, die ich bisher nur im Winter besucht habe. All das habe ich in dieser Tour zusammengefasst, und das kam dabei heraus:

Leider hatte ich diesmal mit dem Wetter nicht besonders viel Glück. Die erste Woche war regnerisch und kühl, was dann in der zweiten Woche nahtlos in eine Hitzewelle mit Temperaturen über 30° schon am Vormittag überging. Daher habe ich auf dieser Tour auch nur nur einmal gezeltet und ansonsten Dach gegen Regen und Klimaanlage gegen Hitze in den Motels vorgezogen (aber trotzdem Zelt, Schlafsack und Feldbett auf dem Fahrrad mitgeschleppt).

Auch waren die Trails teilweise nicht wie erwartet aber dazu mehr weiter unten.

Von Toronto bis Montréal ging es wieder mit dem Zug, und dann verlief die Tour erst einmal quer durch die Stadt. Die Fahrradwege in Montréal sind wirklich vorbildlich, und so war das Radeln in der Stadt problemlos, und man sieht einiges rechts und links der Strecke. Mehr dazu auf der Montréal Seite.

Nachdem ich den Rivière des Mille-Îles überquert hatte, radelte ich dann ab Bois-des-Filion auf dem Parc Linéaire Le P’tit Train du Nord.

Die ehemaligen Bahnhöfe sind umfunktioniert worden und dienen jetzt als Touristeninformationen oder Service Stationen, wo man sein Rad reparieren kann oder ein Mittagessen bekommt.

Der erste Halt ist kurz hinter Saint-Jérôme beim Parc régional due Rivière-du-Nord, wo ich eine Mittagspause eingelegt und mir die Chutes Wilson angeschaut habe.


Ich habe noch nie so viele Rehe auf einer Tour gesehen wie dieses Mal. Insbesondere rund um Mont-Tremblant waren sie kein bisschen scheu.

In Mont-Tremblant zweigt ein Trail ab auf einen Rundkurs um das Skiressort. Dieser Fahrrad Trail verwandelt sich im Winter in einen Skilanglauf Trail, auf dem ich auch schon gelaufen bin (mehr dazu auf der Skilanglaufseite).

Mont-Tremblant ist auch Sommer beliebt, aber Ressorts sind nix für mich. Ich habe stattdessen im Jardins Achillée Millefeuille übernachtet, einer wirklich netten und interessanten Gîte (Pension oder auch „Bed & Breakfast“).

Bei Labelle gibt es die Überreste eines Lokschuppens zu sehen. Außerdem ist ab hier bis nach Mont Laurier der Trail komplett asphaltiert.


In Mont Laurier war nach mehr als 230 Kilometern der Parc Linéaire Le P’tit Train du Nord dann zu Ende. Dort habe ich mir einen Tag Pause gegönnt und bin nur ein paar Kilometer am Rivière du Lièvre entlang geradelt (ohne Gepäck).

Eigentlich wollte ich zu den Windigo Wasserfällen im Parc régional Montagne du Diable, aber das war dann doch etwas zu weit.


Nach Mont Laurier ging es erst einmal für etwa 10 Kilometer auf die stark befahrene Route Transcanadienne bevor ich auf die ruhige Route 107 Richtung Süden abgebogen bin.

Auf der Route 107 kommt man in Aumont vorbei, wo es einen schönen Park gibt.


In Maniwaki traf ich schließlich auf den Rivière Gatineau, und hier beginnt auch der nächste Rail Trail. Die Véloroute des Draveurs geht durch das Vallée-de-la-Gatineau und endet 70 Kilometer weiter südlich in Low.

Leider ist die Véloroute des Draveurs teilweise in keinem guten Zustand. Aber es gibt ein paar sehr schöne Abschnitte wie zum Beispiel am Lac Blue Sea.

In Gracefield habe ich das einzige Mal auf dieser Tour im Zelt übernachtet. Der Zeltplatz lag zwar direkt am Rivière Gatineau, und war aber außer mir nur von Langzeitcampern bevölkert. Für die sind wir Fahrradfahrer dann doch etwas zu exotisch. Was soll’s… der Sonnenaufgang am Fluss war schön.


Bei Low endete zwar die Véloroute des Draveurs, aber dafür ging es auf einer schönen Straße am Rivière Gatineau weiter. Und es war autofreier Sonntag, und nur Fahrradfahrer und Anlieger waren auf der Strecke zugelassen.

Irgendwann kann ich schließlich in Gatineau an und blieb dort erst einmal zwei Tage. Mehr darüber gibt es auf der Seite über Ottawa.

Damit war ich wieder in Ontario. Ab Ottawa ging es am Rideau entlang. Nicht wirklich direkt am Fluss, sondern bis Smiths Falls erst einmal über Landstraßen.

Auch wenn es nicht direkt am Kanal entlang radeln kann, lohnen sich Abstecher zu den Städten, die vom Kanal profitiert haben, wie zum Beispiel Merrickville. Man kann dort sehen, wie die Schleusen arbeiten, und welche Auswirkungen der Kanal auf die Gegend hatte.

Smiths Falls liegt in der Mitte des Kanals und ist auch dessen Zentrum. Er wird von hier aus verwaltet, und wenn man mehr über den Kanal erfahren will, kann man kann das Rideau Canal Visitor Centre besuchen.

Die ursprünglichen „Falls“ das waren einmal Stromschnellen im Rideau) gibt es in Smiths Falls schon lange nicht mehr. Ein Schleusensystem wurde gebaut, um Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen.

Die Schleusen aus der Zeit, als der Kanal gebaut wurde, haben schon lange ausgedient. Sie sind zwar noch da und können besichtigt werden, wurden aber durch moderne Schleusen ersetzt.


Nach Smiths Falls ging es dann auf den Cataraqui Trail. Eigentlich ein sehr schöner Trail durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Leider habe ich der Beschreibung überlesen, dass da nur von „Mountain Bikers“ die Rede war. Dieser Trail ist längst nicht so gepflegt wie die anderen, und teilweise wurde es sehr holperig, oder das Fahrrad sackte in den feuchten Untergrund ein.

Das ist schade, denn es gibt einiges zu sehen auf der Strecke, wie zum Beispiel die Chaffey’s Locks.


Trotzdem war ich froh, den Cataraqui Trail nach 75 Kilometern in Sydenham wieder zu verlassen und nach ein paar Kilometern über ruhige Nebenstraßen auf den K&P Rail Trail zu wechseln, der wesentlich besser ausgebaut ist.

Dem K&P Rail Trail folgte ich dann bis nach Kingston wo der Rideau Canal auf den Ontariosee trifft und auch meine Tour zu Ende war.