Nur wenige Kilometer nördlich von New York City durchbricht der Hudson River die Appalachen, und es ergibt sich eine reizvolle Mittelgebirgslandschaft mit waldbedeckten Bergen und lang gezogenen Tälern. Der Einfluss von New York City ist hier immer noch deutlich spürbar. Wer dem Stress und der Enge der Großstadt entfliehen und dennoch die Gemeinschaft und Nähe zur Stadtkultur nicht verlieren wollte, hat sich hier angesiedelt. Das Resultat sind herrschaftliche Häuser der Superreichen neben Künstlerkolonien in ländlicher Umgebung. Eine Mischung, wie man sie sonst nirgends auf der Welt findet.
Albany
Auch wenn viele glauben, es ist New York City, Albany ist die Haupstadt des New York State.
Das New York State Capitol brauchte mehr als 30 Jahre Bauzeit, bis es 1899 endlich fertiggestellt wurde.
Schneller fertig aber teurer war das Empire State Plaza, welches um das alte Regierungsgebäude herum gebaut wurde. Die Bauzeit betrug nur 11 Jahre von 1965 bis 1976 und die Kosten waren lächerliche 2,000,000,000 Dollar.
Zum Komplex gehören das Cultural Education Center und „The Egg“, ein Theater für darstellende Künste.
Catskill Mountains
Die Catskill Mountains sind bis zu 1200 Meter hoch und liegen nördlich von New York City. New York bezieht durch mehrere Stauseen und Aquädukte sein Frischwasser von hier. Bevor Flugreisen so günstig wurden, dass sie sich jedermann leisten kann, waren die Catskills wie auch die Adirondacks ein beliebtes Ferienziel der New Yorker.
Lohnenswerte Ziele sind die Kaaterskill Falls und…
…der Escarpment Trail gleich neben dran. Der Ausblick ist insbesondere im Herbst einmalig.
Entlang des Hudson
Nicht nur links und rechts des Hudson gibt es einiges zu sehen, sondern auch der Fluss selbst hat so seine Sehenswürdigkeiten. Da sind einmal die Leuchttürme, wie zum Beispiel das Hudson–Athens Lighthouse, die im 19 Jahrhundert errichtet wurden, um die Schiffer von Untiefen zu warnen.
Dann sind da noch die Brücken, wie die Bear Mountain Bridge (siehe unten) oder der Walkway Over the Hudson bei Poughkeepsie mit dem tollen Blick auf die Mid Hundson Bridge.
Bear Mountain
Der Bear Mountain State Park wurde 1913 eröffnet, nachdem der Plan aufgegeben wurde, das Sing Sing Gefängnis hierhin zu verlegen. Der Park bietet über 300 km Wanderwege und andere Einrichtungen zur Erholung.
Von den Trails im Park hat man fantastische Blicke auf das Hudson Tal und die Bear Mountain Bridge, die bei ihrer Eröffnung 1924 die längste Hängebrücke der Welt war.
Der Timp Torne Trail im Süden geht entlang der Dunderberg Spiral Railway. Das ist eine Eisenbahnlinie, die 1890 geplant wurde, um Touristen mittels Dampfkraft auf den Dunderberg zu bringen, damit sie von dort die Aussicht auf das Hudson Valley genießen können. Inmitten des Baus ging allerdings das Geld aus, und so sind nur noch die Überreste des Projektes zu sehen.
Die von Pflanzen überwucherten Ruinen der Mauern und Tunnel, die man mitten am Berg auf dem Trail trifft, sind schon ganz schön mystisch…
Kingston
In Kingston am Hudson River wurde der Staat New York gegründet, und die Stadt war einmal dessen Hauptstadt. Aus der für amerikanische Verhältnisse langen Geschichte gibt es noch viele alte Gebäude zu besichtigen. Zwischen Catskills, Hundson Valley und den Taconics Mountains gelegen, eignet sich Kingston auch sehr gut als Ausgangspunkt für Touren in die Region.
Woodstock und Bethel
Das Woodstock Musik Festival ist natürlich den meisten ein Begriff. Aber nur wenige wissen, dass der Ort Woodstock und Bethel, wo das das Konzert stattfand, fast 100 Kilometer voneinander entfernt liegen. Woodstock ist ein malerischer Ort in den Catskills, wo es eine größere Künstlerkolonie gibt. Byrdcliffe wurde Ende des 18 Jahrhunderts gegründet und beherbergte seitdem viele namhafte Künstler wie Bob Dylan und eben auch der Musikproduzent Michael Lang, der Initiator des Konzerts. Auch Thomas Mann war Gast in Graycliff.
Woodstock selbst liegt in einem sehr bergigem Gebiet, wo kein Konzert mit tausenden von Zuschauern stattfinden kann, daher bekam Bethel nach langer Suche den Zuschlag. Aber das, und alles andere was danach kam, ist Geschichte.
Olana
Olana ist das zwischen 1870 und 1891 erbaute Haus des Landschaftsmalers Frederic Edwin Church. Obwohl es eigentlich ein für die Zeit und die Gegend recht konventionelles Haus ist, wurde es innen und außen im persischen Stil dekoriert. Zu dem Anwesen gehört auch ein Park mit Teich und Pferdeställen. Der Blick von dem Anwesen über den Hudson River und die Catskill Mountains ist atemberaubend.
Church konnte sich all das leisten, da er nicht nur ein talentierter Maler war und gefällige Landschaftsbilder malte, sondern auch von seinem Vater, einem erfolgreichen Geschäftsmann, unternehmerisch vermarktet wurde.
Glücklicherweise veränderten die Nachfahren Churchs das Haus nur wenig, so dass es sich heute noch im Zustand wie von 100 Jahren befindet. Es gehört heute dem Bundesstaat New York, und ein gemeinnütziger Verein kümmert sich um die Erhaltung des Hauses und bietet interessante Touren an.
Taconic Mountains
Der Hudson River teilt den Appalachen Höhenzug in die Catskills auf der westlichen Seite und die Taconic Mountains im Osten.
Die Bash Bish Falls liegen direkt genau auf der Grenze zwischen New York und Massachusetts. Man parkt sein Auto in New York und läuft dann ein paar Meter zu den Wasserfällen und überquert dabei die Grenze zu Massachusetts. Ein Fahrrad Rundtour durch den Mount Washington State Park führte mich ich sogar durch drei Staaten: New York, Massachusetts und Connecticut.
Dia:Beacon
Die Dia Art Foundation hat es sich zum Ziel gesetzt, aufgegebene Industrieanlagen in Kunstzentren zu verwandeln, um solche Kunst zu ermöglichen, die sonst allein wegen ihrer Größe den Rahmen eines städtischen Museums sprengen würden. Leider dürfen im Dia:Beacon keine Fotos gemacht werden, daher kann ich hier nicht viel zeigen, aber der Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Links
Backroad Bicycling in the Hudson Valley and Catskills – Sehr hilfreiches Buch zum Planen der Fahrradtouren.